Philosophie artbus.ch offspace artroom
Der Kunstmarkt masst sich an, autoritär und undemokratisch über Erfolg und Misserfolg einer KünstlerIn zu entscheiden. Dies geschieht durch geschicktes marketing, lobbying und hyping.
Wir zeigen mit unserem artbus.ch als neues Ausstellungskonzept auf, dass man auch in aussergewöhnlichen Zeiten neue Wege gehen kann.
Wir nutzten die durch covid erzwungenen Leerpausen um gegebenes zu hinterfragen und mit kreativer Innovation darauf zu antworten.
Wir finden der Wert von zeitgenössischer Kunst wird bestimmt durch dessen Aussage, der Relevanz für die Gesellschaft, sowie der Qualität des Handwerks. Und ja, wir haben diese Meinung vielleicht gerade deshalb, weil wir unsere persönliche Meinung nicht von irgendwelchen „Gelehrten“ eingeflösst kriegten.
Als KünstlerInnen ohne akademischen und finanziellen Background hat man in der Kunstwelt einen schweren Stand. Man soll sich dankbar schätzen wenn es Galerien gibt die gegen Bezahlung die Kunstwerke zeigen oder wenn man gegen Gebühr an einem „Kunstwettbewerb“ mitmachen darf.
Das Potential zeitgenössischer Kunst beschränkt sich bei weitem nicht auf den Dekorationswert oder den Preis welcher dafür bezahlt wird um sie danach mit Gewinn weiterzuverkaufen.
Gerade jetzt in Zeiten der Ungleichgewichtes, um es mal so zu nennen ist Kunst wichtig. Sie soll sichtbare kreative Wege aufzeigen können und zur Optimierung jedes einzelnen Individuums anregen zu können.
Wir leben in einer globalisierten, kapitalistischen Welt welche mehr Ressourcen benötigt als sie hergibt. Utopien müssen möglich sein, in einer Zeit in der die Menschheit die Augen nicht mehr verschliessen kann vor den Konsequenzen des ewigen Wachstums, welches sich zusehends als goldenes Kalb beweist.
Nun erleben wir am eigenen Leibe mit welcher Wucht eine derart globalisierte Welt auch uns im „sicheren Westen“ treffen kann.
Mit unserer Kunst weisen wir auf Tatsachen hin, die wir als Gesellschaft lieber verdrängen und genau darum ist unsere Kunst relevant. Wir rücken die Probleme in den Fokus und lenken nicht davon ab mit buntem Kunst-Pop-Kitsch.
Die covid zeigte uns, wir sitzen alle im selben Boot und wir müssen schnell umdenken. Dies kann man verstehen wie man will, denn je nach persönlicher Perspektive ändert sich die Optik dramatisch! Das Unrecht totschweigen ist keine Option. Brecht formulierte es anders. Seine Worte im Bezug auf das Unrecht, das Recht und die daraus folgende Pflicht, passt heute wie damals für viele Bereiche unseres zeitgenössischen Dramas.
Lernen wir neue Geschichten zu erzählen und lasst uns diese auch leben.
Wir für unseren Teil schreiben die Geschichte von zwei KünstlerInnen, welche sich mit dem artbus.ch-Projekt auf kreative Art eine neue Dimension der Kunstfreiheit geschaffen haben während grosse Teile der Kulturszene unfreiwillig stillstanden.
Ohne Kreativität bauen wir keine nachhaltige Zukunft. Art to the people!
© 2022 Selina Lohe, Tim G. Steiner